Lady Gaga ruft Schwule zur “Liebes-Revolution” auf

  

Lady Gaga ruft Schwule zur “Liebes-Revolution” aufBei einer Homosexuellen-Parade forderte die Pop-Diva weltweit mehr Gleichberechtigung von Andersliebenden. Ausgerechnet im katholischen Italien.

Mit einem Aufruf von Lady Gaga zur „Revolution der Liebe“ ist am Samstag in Rom das Homosexuellen-Fest Europride zu Ende gegangen. Die US-Sängerin forderte in einer Rede im Circus Maximus im Zentrum der italienischen Hauptstadt die Regierungen in aller Welt zur Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben auf. Nach Angaben der Organisatoren nahmen eine Million Menschen an der Europride in dem katholischen Land teil.

Gaga hielt eine flammende Rede, in der sie zur weltweiten Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben aufforderte. „Ich stehe hier als eine Weltbürgerin und fordere mit Euch zusammen Regierungen weltweit auf, unseren Traum von Gleichheit zu erleichtern“, sagte Lady Gaga bei einem für sie ungewöhnlich ernsten Auftritt in der historischen Arena im Zentrum Roms. „Lasst uns Revolutionäre der Liebe sein und unsere starken menschlichen Kräfte nutzen, um Leben zu retten und zu Einheit in der ganzen Welt zu ermutigen.“

Die für ihre schrillen Kostüme und temperamentvollen Shows bekannte Sängerin war bei ihrem Auftritt unweit des Kolosseums und des Vatikans ungewöhnlich zurückhaltend. Sie trug ein elegantes schwarz-weißes Kleid des Designers Gianni Versace und eine grüne Perücke mit geradem Schnitt.

In ihrer halbstündigen improvisierten Rede verzichtete Lady Gaga auf jegliche Provokation in Richtung der Kirche oder des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der schon oft mit schwulenfeindlichen Bemerkungen aufgefallen ist.

„Ich bin mir der religiösen Traditionen bewusst“, sagte Lady Gaga mit Blick auf das stark katholisch geprägte Italien. „Ich habe Respekt für Familien, die glauben, aber ich glaube, dass es wichtig ist, eine Veränderung zu fordern und zu erkennen.“ Die 25-Jährige erinnerte an ihre italienischen Wurzeln und ihren eigentlichen Namen

Paolo Patane von der Aktivistengruppe Arcigay hoffte sogar, dass die Parade helfen werde, die nach den jüngsten Kommunal- und Regionalwahlen geschwächte rechtsgerichtete Regierung von Berlusconi zu „verjagen“. „Das ist eine Regierung, in der der Ministerpräsident ’was mit minderjährigen Mädchen hat, aber zugleich sagt, dass er niemals Gesetze zulassen will, die dem vom Vatikan propagierten Familienbild widersprechen“, kritisierte Patane.

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weiter blättern August 2010: Homo-Ehen in Kalifornien rechtensNachdem ihm vergangenes Jahr vorgeworfen worden war, mit einer Minderjährigen Sexpartys gefeiert zu haben, hatte Berlusconi gesagt, es sei besser eine Leidenschaft für schöne Frauen zu haben „als schwul zu sein“. Homosexuelle konterten den Spruch mit dem Slogan „Besser gay als Berlusconi“, der auch am Samstag auf zahlreichen T-Shirts zu sehen war.

Auch in anderen europäischen Städten fanden am Samstag Paraden von Schwulen und Lesben statt. In der kroatischen Küstenstadt Split wurden mehrere Menschen verletzt, als Homosexuellen-Gegner Steine und Flaschen auf die rund 200 Teilnehmer warfen.


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